Street Doc
Im Gegensatz zu den meisten größeren Städten existierte in Ludwigshafen bis Herbst 2013 keine organisierte medizinische Versorgung für Menschen am Rand der Gesellschaft, die den Zugang zum regulären Gesundheitssystem verloren haben. Ab Oktober 2012 planten ehrenamtlich tätige Fachärztinnen und Fachärzte sowie Sozialpädagogen der Ökumenischen Fördergemeinschaft Ludwigshafen GmbH (ÖFG) die Implementierung einer spezifisch zugeschnittenen Hilfsmaßnahme. Bereits ein Jahr später 2013 konnte der „Street Doc“, unterstützt von der Caritas Ludwigshafen und dem Haus St. Martin, seine Arbeit aufnehmen. Als ergänzendes Angebot kam im Frühjahr 2015 „Street Doc Dental“ hinzu, ein zahnmedizinisches Basisangebot für alle.
„Street Doc“ berücksichtigt die mangelnde Fähigkeit der Betroffenen, entsprechende Einrichtungen selbsttätig aufzusuchen; medizinische Erstversorgung, Beratung und – sofern möglich – Anbindung an eine Arztpraxis sind wesentliche Ziele, die nur durch Vor-Ort-Präsenz erreicht werden können. Zwei improvisierte Arztpraxen in den Brennpunkten Kropsburgstraße, Bayreuther Straße sowie eine zentrale Praxis im Stadtteil Hemshof werden in Kooperation mit der Stadtverwaltung, und der Wohnungsbaugesellschaft GAG genutzt.
Das Projekt „Street Doc“ reagiert auf prekäre Verhältnisse in der Gesundheits- und Hygieneversorgung in den vernachlässigten Wohngebieten Ludwigshafens, aber auch außerhalb derselben. Die Klientel besteht zu Teilen aus sozial isoliert lebenden Personen, die unter psychophysischen Beeinträchtigungen leiden.
STREET-DOC der FILM
„Street Doc“ ist Mitglied im Bündnis „Gesundheit für Alle“, ein Zusammenschluss, der einer Gesundheitsversorgung nicht oder unzureichend krankenversicherter Menschen in Deutschland dient.