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Der Flurbote / Bayreuther Echo

Ausgabe 02.2021

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EDITORIAL

Cave-Syndrom – schon mal gehört? Kein ganz neuer, aber ein ziemlich aktueller Fachbegriff für einen Zustand, der andauert, obwohl es „eigentlich“ keinen Anlass mehr dazu gibt: Du hast gelernt, dich einzuigeln in deiner Höhle; mittlerweile „dürftest“ du längst wieder raus; aber du bleibst drinnen. Die Ursache? Angst. Menschenangst, Versagensangst. Lebensangst. Kommt uns das irgendwie bekannt vor? Schon länger, oder? Viele, sehr viele Menschen, die in den Einweisungsgebieten der Stadt Ludwigshafen leben müssen, bleiben schon lange lieber drinnen. Bayreuther-, Krops- und Flur-Straße: ein Höhlensystem, in dem man versteckt wird? Vor wem eigentlich? Und warum?

Szenenwechsel. Nein, falsch: Wir bleiben vor Ort! Denn: Es geht wieder los: In Mundenheim hat vor kurzem der „Kochclub to go“ aufgemacht, Stühle stehen vor der Tür, eine einladende Atmosphäre für alle. Das war lange nicht. Die Boule-Runde soll bald wieder stattfinden – es ist ja Sommer! Der Filmclub gründet sich neu, und – ganz wichtig – die Interessenvertretung Mundenheim, der Bewohnerrat kommt wieder zusammen. – Und in der Bayreuther? Genau dasselbe! Nach langer, allzu langer Zeit wird aus der vergleichsweise öden Essensausgabe „Walk in“ nach und nach ein Schön-Wetter-Grill-Treff. Geld kommt von der Aktion ´72 – 1000 Dank auch! In den Startlöchern: der Bayreuther Beirat. Auch hier klackern die Boule-Kugeln bereits in den Schubladen, und die Freilandschach – Figuren rumoren in der Kiste: Wann dürfen wir endlich wieder raus?

Sind das lauter Maßnahmen zur Überwindung des Cave-Syndroms? Auch, ganz bestimmt. Diese Ausgabe ist aus aktuellem Anlass vor allem dem STREET DOC gewidmet: Mit Nina Christahl hat eine ausgewiesene Fachkraft die Clearing-Stelle (S.7) für den STREET DOC übernommen; das Krankenkassenrecht ist dermaßen kompliziert, dass es hierfür spezieller Kenntnisse bedarf. Jetzt haben wir jemand – und keine Unbekannte … Von wegen STREET DOC: überregional sorgten vier Impfaktionen „dort, wo es am nötigsten ist“, für Lob und Anerkennung: in Mundenheim, in der Bayreuther Straße, aber auch im bereits schwer von Corona befallenen Container-Lager für Geflüchtete in der Mannheimer Straße sowie in der Apostelkirche wurde so unbürokratisch wie fachkundig Johnson & Johnson verimpft: mit der höchst praktikablen „Einmal-reicht-Wirkung.“

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